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Arganöl

Was ist Arganöl?

Arganöl ist ein traditionelles Öl aus dem Südwesten von Marokko. Der Arganbaum, der auch Arganie oder lateinisch Argania spinosa genannt wird, wächst nur auf einem etwa 820.000 Hektar umfassenden Gebiet.

Aufgrund dieser Einzigartigkeit stehen die 20 Millionen Bäume unter strengem Naturschutz und wurden von der UNESCO im Jahr 1998 in die Liste der Biosphärenreservate aufgenommen. Für die Berber aus der Region sind sie nicht zuletzt ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur, denn sie benutzen das Arganöl bereits seit Jahrtausenden.

Das Arganöl wird aus den Kernen der Früchte des Arganbaumes gepresst. Diese sehr arbeitsintensive Aufgabe übernehmen marokkanische Frauen, die sich in Kooperativen organisiert haben und die mit der Ölgewinnung zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen. Sie sind handwerklich äußerst versiert im Umgang mit den Kernen, die auch als Mandeln bezeichnet werden.
 

Herstellung von Arganöl

Zur Herstellung von Arganöl müssen die Früchte des Arganbaumes zunächst vom Boden gesammelt werden. Dies geschieht zwischen Juli und September. Die Früchte können nicht gepflückt werden, denn der Arganbaum ist ein Dornengewächs. Nach der Ernte werden die Früchte in der Sonne getrocknet und anschließend gelagert. So bleiben sie bis zu fünf Jahren haltbar und die Kerne können jeweils frisch zu Arganöl gepresst werden.

Das Pressen der Argankerne zur Herstellung des Arganöls kann maschinell oder traditionell in Handarbeit erfolgen. Der Vorteil der maschinellen Pressung liegt in der ertragreicheren Ausbeute aus den Kernen. Neben deutlichen Qualitätseinbußen dieses Öls ist die maschinelle Pressung jedoch auch für die Berberfrauen vor Ort nachteilig, da sie in die Rolle reiner Rohstofflieferanten gedrängt werden.


Traditionelle Handpressung

Bei der traditionellen Handpressung fallen für die Produktion eines Liters Arganöls mehr als 15 Arbeitsstunden an. Die Schalen und das getrocknete Fruchtfleisch der Früchte werden von den geübten Frauen zwischen Steinen gequetscht, um die Kerne freizulegen. Das Fruchtfleisch dient später als Tierfutter. Anschließend muss die harte Schale der Kerne zwischen Steinen geknackt werden, denn das Arganöl wird aus den Mandeln hergestellt, die sich in diesem Kern befinden. Jeder Kern enthält etwa drei Mandeln, die nicht viel größer als Sonnenblumenkerne sind. Zur Herstellung von nativem Arganöl werden die Mandelkerne nun sofort weiterverarbeitet. Sein nussiges Aroma erhält das Öl jedoch nur wenn die Mandelkerne über dem Feuer geröstet werden.

Je länger der Röstprozess dauert, desto intensiver ist das Aroma des Arganöls. Daher gibt es neben dem nativen Arganöl noch viele verschiedene Geschmacksrichtungen des Öls aus gerösteten Mandelkernen. Nach dem Abkühlen werden die Kerne in einer Steinmühle im Handbetrieb gemahlen. Es entsteht ein Brei, der zunächst geknetet und mit handwarmem Wasser versetzt wird. Diese Prozedur setzt das Arganöl frei, das anschließend in Gefäße abgefüllt werden kann. Die verbleibenden Rückstände finden ebenso wie das Fruchtfleisch als Tierfutter Verwendung.
 

Inhaltsstoffe des Arganöls

Arganöl hat eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe. Daher wird es sowohl in der Küche als auch im Kosmetikbereich verwendet und ist in Marokko seit jeher ein traditionelles Heilmittel. Das Öl enthält beinahe zweimal so viel Vitamin E wie Olivenöl und ist reich an Antioxidantien. Seine Fettsäuren, zu denen unter anderem acht essenzielle Fettsäuren zählen, wie etwa die Linolsäure und die Oleinsäure, sind zu 80 Prozent ungesättigt. Arganöl enthält außerdem seltene pflanzliche Sterine, die in keinem anderen Öl zu finden sind. Diese Sterine besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, die rheumatische und arthritische Beschwerden positiv beeinflussen können.


Teuer aus gutem Grund

Der hohe Preis des Arganöls, der zwischen 100 bis 120 Euro pro Liter liegt, begründet sich durch seine sehr arbeitsintensive Herstellung in Handarbeit und in der Tatsache, dass der Arganbaum nur in einem kleinen Teil von Marokko beheimatet ist und es bisher nicht möglich ist, den Baum in anderen Regionen anzusiedeln. Daher ist die Zahl der zur Verfügung stehenden Früchte begrenzt. Zudem ist die Ernte schwierig, da sie sich auf die Früchte beschränkt, die vom Baum fallen. Ein Arganbaum hat mit 30 Kilogramm Früchten pro Baum einen vergleichsweise geringen Ertrag. Diese Menge wird für einen einzigen Liter Arganöl benötigt. Die sehr arbeitsintensive Gewinnung des Öls trägt ebenfalls zur Preisgestaltung bei. Die vielen Stunden, die die marokkanischen Frauen mit der Herstellung des Öls verbringen, ergeben sich auch aus den speziellen Eigenschaften der Kerne des Arganbaumes.

Die Schale der Kerne sind um ein vielfaches härter als eine gewöhnlichen Nuss, sodass der gesamte Herstellungsprozess nicht nur intensiv, sondern durchaus auch körperlich anstrengend ist. Daher ist beim Kauf von Arganöl, das zu einem deutlich geringeren Preis angeboten wird, äußerste Vorsicht geboten, da es sich keinesfalls um reines Arganöl, sondern eher um ein Mischprodukt handeln muss. www.bio-oel.ch